Auf ein neues Altes.

Mal ernsthaft: so mit Einhörnern, Regenbögen und Zuversicht in die Zukunft hab ich es nicht. Ich lache zwar gerne und viel, mache davor aber den Raum dunkel, beleuchte mein Gesicht von unten, lege dissonante Streichermusik auf und schaue dazu höchst dämonisch aus der Wäsche. Lebensbejahend kann ich selten, vor allem dann, wenn ich für mich fotografiere. Auftragsbedingt muss ich zwar manchmal einen auf hübsch machen, aber wenn keiner zuschaut, male ich mir aus, wie das Set oder das Festival von Zombies umringt aussehen würde. Hat was. Daher habe ich auch große Vorliebe für Weltuntergangswetter, so was wie Nebel oder die ersten Schneeflocken. Und offenbar sind wir ja gerade im Abendland vom Weltuntergang so was von bedroht. Böd ist nur, dass gerade dort, wo das Abendland so emsig verteidigt wird, der Einbruch der Dunkelheit nicht weit ist. Und immer wieder ist es für mich erstaunlich, wozu die Krone der Schöpfung so fähig und bereit ist. Das ist letztendlich auch der Grund, warum ich am liebsten außerhalb der Stadt fotografiere. Stille. Einsamkeit. Nur das Bild vor der Linse und der Typ hinter der Linse, und das Wissen, dass es ohne mich ohne Weiteres weiter existieren wird. Egal, wie wir uns aufplüstern, uns hübsch oder gefährlich anmalen, letztendlich wird es keine Rolle spielen. Die ganze Reise hat für alle nur ein Ziel, man kann aber die Reise für sich und andere besser machen. Oder man lässt es und ist einfach ein Arschloch. Ein kleines bißchen Hoffnung hege ich aber dann doch, vor Kurzem habe ich eine Doku gesehen, die von einer Pavianengruppe in Saudi Arabien berichtete, die Hunde domestizieren. Der Anfang ist vielleicht gemacht. Vielleicht sind das diejenigen, die es besser machen werden. Aber lasst es nicht die Beschützer des Abendlandes wissen, vielleicht sind die Affen ja auch eine Gefahr für die "Zivilisation".

Einen freudigen Rutsch und gutes Jahr Euch allen.



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